Unser Schwerpunkt

Heilpädagogische Therapie und Authismustherapie
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Heilpädagogik

„Heilpädagogik ist Pädagogik, die unter erschwerten Bedingungen stattfindet und richtet sich an Menschen, die durch physische, psychische und soziale Bedingungen von einer Behinderung bedroht oder betroffen sind.” (Zitat von Paul Moor)

Heilpädagogik ist eine Disziplin der Pädagogik, die als Wissenschaft z.B. an Fachhochschulen und Universitäten gelehrt wird. Sie ist vorwiegend eine eklektische Disziplin, da sie sich anderer Wissenschaften bedient. Die ganzheitliche Sichtweise und Förderung von Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen in ihrem gesamten sozialen Umfeld ist Gegenstand der heilpädagogischen Arbeit. Dabei geht die heilpädagogische Fachkraft auf die Persönlichkeit und Begabungen der jeweiligen KlientInnen ein. Das Wortteil „Heil“ in Heilpädagogik ist somit nicht als Heilung im medizinischen Sinne zu verstehen, sondern auf das Ursprungswort für „Heil“ zu beziehen, welches nach dem griechischen Wort „holos“ mit „Ganzheit stiftend“ übersetzt wird. So wird die Heilpädagogik von der griechischen Bedeutung Therapie, als therapeutische Hilfe im Sinne von: jemanden begleiten/pflegen gesehen. Nach der Definition von Dr. Emil Kobi und dem Pädagogen Paul Moor sind die durch die Behinderung beeinträchtigten Erziehungs- und Bildungsverhältnisse Gegenstand der Heilpädagogik. Die Heilpädagogik befasst sich also mit der Erziehung unter erschwerten Bedingungen. Über diese erschwerten Bedingungen schaffen sich die HeilpädagogInnen dabei zunächst ein theoretisches und methodisches Hintergrundwissen, um auf dieser Grundlage die KlientInnen in ihrem Verhalten verstehen zu können. Dieses Verstehen der Bedingungen führt dann dazu, dass sich heilpädagogisches Handeln am Grundsatz „Nicht gegen den Fehler, sondern für das Fehlende“ orientiert.

Wir, im Therapiezentrum Gottschling, stellen uns also die Frage, was dieses „Fehlende“ unserer KlientInnen sein könnte, welches ihnen ein adäquates Verhalten in sozialen und emotionalen Situationen oder Schwierigkeiten in der Schule erschwert. Dies bedeutet den Blickwinkel systemisch zu erweitern, Ressourcen wahrzunehmen, an den Stärken ansetzen und mit Kongruenz, Empathie und Wertschätzung das „Fehlende“ zu entdecken.

Heilpädagogische Förderung

Unsere Praxis für Heilpädagogik hat sich auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen von Geburt an bis zum 18. Lebensjahr spezialisiert. Wir begleiten, fördern und unterstützen Kinder und Jugendliche, deren Entwicklung sich nicht altersgerecht gestaltet oder die von Beeinträchtigung bedroht sind. Unsere KlientInnen werden entsprechend ihres Alters und Entwicklungsstandes spielerisch in der gesamten Entwicklung gefördert und begleitet. Die Methodik geht über eine Symptomorientierung hinaus und richtet sich an die Gesamtpersönlichkeit des Kindes. Beispielsweise gehen wir in der ADHS Therapie bei Kindern und Jugendlichen nicht nur auf die Themenbereiche Aufmerksamkeit und Konzentration ein, sondern arbeiten umfassend, individuell, ganzheitlich und ressourcenorientiert. Unsere Förderung bezieht die ganze Familie und das soziale Umfeld der KlientInnen mit ein, u.a. im Rahmen von Elterncoaching. Ziel der heilpädagogischen Förderung ist es, den KlientInnen eine Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, zu fördern und / oder wiederherzustellen. Dadurch soll eine (drohende) Behinderung verhindert, abgemildert bzw. abgewendet werden.

Wir fördern Kinder mit:

  • Entwicklungsverzögerungen/ Entwicklungsstörung
  • Autismus-Spektrum-Störung
  • Wahrnehmungsstörungen/Sinnesbeeinträchtigungen
  • motorische Störungen
  • Sprachstörungen / Sprachentwicklungsstörungen
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • geistige Behinderungen
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Auffälligkeit im Sozialverhalten
  • Teilleistungsstörungen/Lernblockaden (LRS/Dyskalkulie)
  • Konzentrationsschwäche
  • Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS)/ mit hyperkinetisches Syndrom (ADHS)
  • Fetale Alkoholspektrum-Störun

 

 

Heilpädagogische Frühförderung (0-6 Jahre)

Dieses Angebot richtet sich an Säuglinge, Kleinkinder und Kinder bis zum Schuleintritt, deren physische, psychische, geistige oder sinnesbeeinträchtigte Gesundheit länger als sechs Monate von dem für ihr Lebensalter typischen Zustand abweicht und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist oder eine solche Beeinträchtigung zu erwarten ist.

Die Heilpädagogische Frühförderung bietet Eltern, die sich Sorgen um die Entwicklung ihres Kindes machen oder denen von Fachkräften Frühförderung empfohlen wurde, Hilfe und Beratung. Im gesamten Kreis Mettmann bieten wir eine Frühförderung an, die bei der Familie zu Hause, im Kindergarten oder bei uns in der Praxis stattfinden kann. Wir begleiten die KlientInnen ganzheitlich und nutzen dafür auch den engen Austausch mit KooperationspartnerInnen, um eine bestmögliche Förderung zu gewährleisten. Dabei finden die kindliche Neugier sowie die hohe Motivation für Bewegung und Spiel besondere Berücksichtigung.

 

Heilpädagogische Frühförderung (6-18 Jahre)

Dieses Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche ab Schuleintritt, deren physische, psychische, geistige oder sinnesbeeinträchtigte Gesundheit länger als sechs Monate von dem für ihr Lebensalter typischen Zustand abweicht und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist oder eine solche Beeinträchtigung zu erwarten ist.

In der Heilpädagogik, die verbunden ist mit praktischen Tätigkeiten bzw. Bewegung, bieten wir dem Kind unterschiedliche Anreize. So greifen wir die Aktivitäten des Kindes auf, versuchen den Sinn der jeweiligen Handlung nachzuvollziehen und unterstützen das Kind darin, sein Handlungsziel zu erreichen. Weiterhin streben wir die ganzheitliche Entwicklung der Persönlichkeit der KlientInnen an, damit diese sich ihren Möglichkeiten entsprechend entwickeln und ihre Umwelt erobern können.

Wir begleiten und beraten Sie gerne auf diesem Weg und stellen Ihnen und Ihrem Kind vielfältige wissenschaftlich fundierte Methoden zur Verfügung:

  • Heilpädagogische Diagnostik (Anamneseerhebung, unterschiedliche standardisierte Testverfahren)
  • Kind zentrierte Spieltherapie
  • Psychomotorik
  • Tiergestützte Förderung
  • Heilpädagogische Übungsbehandlung
  • Heilpädagogische Sprachförderung
  • Unterstützte Kommunikation
  • Marburger Verhaltens- und Konzentrationstraining
  • LRS/Dyskalkulie Förderung
  • Basale Stimulation
  • Wahrnehmungsförderung
  • ADHS Therapie bei Kindern und Jugendlichen

Methoden

„Ein Kind braucht Liebe, Anerkennung und Verständnis. Es geht zugrunde, wenn ihm nur Ablehnung, Zweifel und nie endende Prüfungen begegnen.“ Virginia M. Axline

Die Heilpädagogik bedient sich an vielen facettenreichen, ganzheitlichen Hilfsmöglichkeiten und Methoden, welche sich an den Stärken und Bedürfnissen der Kinder orientiert. Entsprechend der individuellen Zielsetzung wählen wir personenorientierte Methoden aus.

In unserer heilpädagogischen Förderung steht in erster Linie das Spiel im Mittelpunkt. Spielerisches Lernen findet immer in einem sozialen Bezug statt und setzt eine vertrauensvolle Beziehung voraus. Deshalb steht der Beziehungsaufbau zu dem Kind am Anfang jeder Förderung. Durch eine aktive und spielerische Auseinandersetzung mit der sozialen und materiellen Umwelt sammeln Kinder im Laufe der Förderung neue Erfahrungen und verknüpfen sie mit bereits erworbenem Wissen. Die HeilpädagogInnen setzen vielfältige Spiel-, Lern- und Ausdrucksmaterialien ein, um diese Kompetenzen weiter zu fördern oder zu festigen und sie in den Alltag der Kinder zu übertragen.

Settings

Das Setting der Förderung richtet sich nach der Bewilligung des Kostenträgers und den individuellen Förderbedarfen der KlientInnen. Die Förderung, egal ob ADHS Therapie bei Kindern und Jugendlichen, tiergestützte Förderung, heilpädagogische Sprachförderung oder sonstiges, findet im Regelfall einmal pro Woche für zwei Fachleistungsstunden statt. Es gibt keine festen Schließzeiten, sodass die Maßnahme durchgängig das ganze Jahr über stattfindet.

Einzelförderung

Zu Beginn einer jeden Förderung steht immer der Aufbau einer positiven Beziehung. Dies hat zur Folge, dass wir immer erst mit einer Einzelförderung beginnen. Der Zeitraum der Einzeltherapie kann zu Beginn der Förderung nicht benannt werden, da der Aufbau einer positiven Beziehung immer individuell gestaltet wird und somit auch unterschiedlich lange dauert.

Gruppenförderung

Es besteht die Möglichkeit nach einiger Zeit der Einzelförderung zusätzlich eine Gruppenförderung zu nutzen. Die Gruppenangebote stellen einen wichtigen und sinnvollen Baustein innerhalb der heilpädagogischen Förderung dar. Kinder finden in den Gruppenangeboten eine ihnen vertraute Sozialform vor, die zum einen sehr motivierend wirkt und damit Leistungsbereitschaft fördern kann, und in der sozial erwünschtes Verhalten geübt und gefestigt werden kann.

Aufsuchende Arbeit mit Kindern

Hospitationen der TherapeutInnen im Lebensfeld der KlientInnen sind oft insbesondere unter diagnostischen Aspekten wertvoll. Darüber hinaus kann es im Einzelfall therapeutisch sinnvoll sein, einen Teil der Maßnahme im Lebensumfeld des/der KlientIn stattfinden zu lassen. Daher spielt das Elterncoaching in der heilpädagogischen Förderung eine wesentliche Rolle.

Elternberatung und Umfeldarbeit

Eine enge Zusammenarbeit mit Eltern und Bezugspersonen ist unerlässlich. Durch die Teilhabebeeinträchtigung ist nicht nur das Leben im Alltag beeinträchtigt, sondern diese stellt Eltern oftmals vor große Herausforderungen. Eltern und Bezugspersonen fühlen sich häufig unsicher oder gar ratlos, wie sie mit den aufkommenden Schwierigkeiten ihrer Kinder umgehen sollen. Hierbei ist es wichtig den Eltern die Stärken des Kindes zu vermitteln, damit nicht nur das Gefühl der Überforderung und Belastung im Vordergrund steht. Es ist wichtig, dass Eltern und Bezugspersonen auch das Positive in ihrem Kind sehen können. In den Elterngesprächen sind, neben dem Aufzeigen der Stärken und Bedürfnisse, auch die Entwicklung des Kindes, Beratung in schwierigen Situationen (Aufbau eines funktionalen Erziehungsverhaltens), Aufklärungsarbeit, Hilfestellung bei weiteren notwendigen Maßnahmen für das Kind (z.B. Beantragung eines Pflegegrades) sowie die Unterstützung bei der Einschulung und allen anderen schulbezogenen Dingen, wesentliche Themen.

Die Umfeldarbeit ist ebenfalls ein Teil der heilpädagogischen Förderung. Kreisweit arbeiten wir mit unterschiedlichsten Institutionen zusammen. Es finden regelmäßige Hilfeplangespräche/Kooperationsgespräche sowie sonstige „runden Tische“ statt. Diese sind notwendig, um die notwendigen Hilfen unserer KlientInnen eng zu begleiten, weitere Hilfebedarfe herauszufinden und sich im System der Förderung bedarfsgerecht auszutauschen.

Parallel zur Förderung der Kinder finden regelmäßig Elterngespräche statt, in denen die Entwicklungsfortschritte des Kindes besprochen werden und das weitere gemeinsame Vorgehen abgestimmt wird. Hier können auch Fragen und Sorgen zur Entwicklung, zur Erziehung oder zur Eltern-Kind-Interaktion besprochen werden. Interessierten Eltern vermitteln wir im Elterncoaching Informationen über geeignete Spielmaterialien und Spielanregungen. Ein intensiver Kontakt zu anderen Institutionen und KooperationspartnerInnen, wie Kindertagesstätten, Schulen, TherapeutInnen, ÄrztInnen und PsychologInnen sowie dem Jungendamt, ist Bestandteil unserer Arbeit.

Neurofeedback

Seit Oktober 2015 bieten wir Neurofeedback an. Bei dieser computergestützten Trainingsmethode erhält das Gehirn eine direkte Rückmeldung der eigenen Aktivität. Dies erfolgt durch das Messen der Hirnwellen, wodurch Phasen von Über- oder Unterregung erkannt werden können. Durch das Feedback kann das Gehirn lernen einen angemessenen Zustand einzunehmen und somit Aufmerksamkeit und Entspannung zu trainieren, um eine verbesserte Selbstregulationsfähigkeit zu erzielen. Neurofeedback kann u.a. bei folgenden Störungen/Beeinträchtigungen hilfreich sein: Aufmerksamkeitsstörungen (ADS/ADHS), Verhaltensauffälligkeiten, Lernstörungen, Migräne, Depressionen, Schlaf- und Angststörungen und Autismus.

Autismus… Was ist das?

Du bist nicht perfekt, aber du bist perfekt du selbst. Das macht dich so liebenswert und wertvoll für mich.“ (Kristiane Allert-Wybranietz)

Autismus wird in die Bereiche Frühkindlicher Autismus, Atypischer Autismus, Rett-Syndrom und Asperger-Syndrom unterteilt. Nach dem neuen DSM VI sprechen wir von einer Autismus-Spektrum-Störung.

Autismus wird allgemein als eine tiefgreifende Entwicklungsstörung beschrieben, der eine komplexe Störung des zentralen Nervensystems zugrunde liegt und die bereits im Kindesalter beginnt. Zudem umfasst sie eine schwere Beziehungs- und Kommunikationsstörung.

Der autistische Mensch hat somit täglich mit den Auswirkungen dieser Störungen zu kämpfen. So wird er auf vielfältige Weise in der Beziehung zur Umwelt, in der Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft und in der Eingliederungsfähigkeit in die Gemeinschaft behindert, da sowohl kognitive als auch sprachliche, motorische, emotionale und interaktionale Funktionen betroffen sind. Außerdem zeigt er zahlreiche Verhaltensauffälligkeiten die besonders für die Bezugspersonen sehr belastend sein können (vgl. www.autismus-online.de).

Kinder mit Autismus sind individuelle Wesen mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen, die eine individuelle Förderung im Rahmen der Autismustherapie von erfahrenen Therapeuten beanspruchen.

 

 

Methoden

„Ein Kind braucht Liebe, Anerkennung und Verständnis. Es geht zugrunde, wenn ihm nur Ablehnung, Zweifel und nie endende Prüfungen begegnen.“ Virginia M. Axline

Wir streben ein ganzheitliches therapeutisches Konzept an.  Im Mittelpunkt steht der der Klient mit all seinen Besonderheiten. Unter Einbeziehung des Umfeldes, insbesondere der Eltern, aber auch der Kindergärten, Schulen etc., wird eine integrative Vorgehensweise umgesetzt. Zur Autismustherapie zählen Ansätze, die speziell für Menschen mit Autismus entwickelt wurden (TEACCH, PECS), autismusspezifische Formen der Wahrnehmungsförderung und der „sozialen Einfühlung“, verhaltenstherapeutische, musiktherapeutische, heilpädagogische und familientherapeutische Verfahren. Ein wichtiger Teil ist immer auch das Elterncoaching.

Unser Konzept orientiert sich an unterschiedlichen anerkannten Methoden für die Förderung autistischer Menschen. Teacch, Socialstories, Einsatz von unterschiedlichen Medien, Rollenspiele, und Gespräche füllen die Gruppenstunden.

 Für alle Kinder, die besondere Verhaltensweisen zeigen wie z.B. Entwicklungsverzögerungen, Lernschwierigkeiten oder Behinderungen, bieten wir eine umfassende Entwicklungsbegleitung und -förderung an.

 In einem gemeinsamen Lernprozess wird dem Kind die Entfaltung und die Koordination seiner Veranlagung und Begabung ermöglicht, um eine möglichst gute Beziehung zu sich selbst (Ich-Kompetenz), zu anderen Personen (Sozial-Kompetenz), zur Sach- und Umwelt (Sach-Kompetenz) und zu ideellen Werten (Sinn-Kompetenz) zu erreichen.

Parallel zur Förderung der Kinder finden regelmäßig Elterngespräche statt, in denen die Entwicklungsfortschritte des Kindes besprochen werden und das weitere gemeinsame Vorgehen abgestimmt wird.

Aufsuchende Arbeit mit dem Klienten

Hospitationen der TherapeutInnen im Lebensfeld der KlientInnen sind oft insbesondere unter diagnostischen Aspekten wertvoll. Darüber hinaus kann es im Einzelfall therapeutisch sinnvoll sein, einen Teil der Maßnahme im Lebensumfeld des/der KlientIn stattfinden zu lassen. Daher spielt das Elterncoaching in der Autismustherapie eine wesentliche Rolle.

Settings

Das Setting der Autismustherapie richtet sich nach der Bewilligung des Kostenträgers und den individuellen Förderbedarfen der KlientInnen. Die Therapie findet im Regelfall einmal pro Woche für zwei Fachleistungsstunden statt. Es gibt keine festen Schließzeiten, sodass die Maßnahme durchgängig das ganze Jahr über stattfindet.

Einzelförderung

Zu Beginn einer jeden Förderung steht immer der Aufbau einer positiven Beziehung. Dies hat zur Folge, dass wir immer erst mit einer Einzelförderung beginnen. Der Zeitraum der Einzeltherapie kann zu Beginn der Förderung nicht benannt werden, da der Aufbau einer positiven Beziehung immer individuell gestaltet wird und somit auch unterschiedlich lange dauert.

Gruppenförderung

Es besteht die Möglichkeit nach einiger Zeit der Einzelförderung zusätzlich eine Gruppenförderung zu nutzen. Die Gruppenangebote stellen einen wichtigen und sinnvollen Baustein innerhalb der Autismustherapie dar. Kinder finden in den Gruppenangeboten eine ihnen vertraute Sozialform vor, die zum einen sehr motivierend wirkt und damit Leistungsbereitschaft fördern kann, und in der sozial erwünschtes Verhalten geübt und gefestigt werden kann.

 

Sozialtrainings Gruppe 

Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung haben Anspruch zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft. Es fällt ihnen schwer, mit alltäglichen sozialen Situationen umzugehen. Gefühle und Verhaltensweisen anderer Menschen zu deuten oder Körpersprache korrekt einzuordnen stellen oft eine große Herausforderung dar. Als selbstverständlich geltende Regeln, des sozialen Umgangs sind ihnen meist nicht bewusst, oder sie können diese nicht adäquat umsetzten.

Ziele der Sozialtrainingsgruppe

Das primäre Ziel dieser Gruppe zur Förderung der sozialen Kompetenz liegt weniger darin das Verhalten der Menschen durch reines Antrainieren bestimmter Verhaltensweisen auszurichten, sondern eher darin, die Gruppeninhalte so unauffällig und „normal“ wie möglich zu gestalten. Eine transparente und verständliche soziale Situation zu schaffen, in der die Teilnehmer sich wohl fühlen und sich dem Kontakt mit anderen öffnen ist Grundlage unseres Gruppenkonzeptes. Das positive Erleben und Verstehen sozialer Situationen bildet das Gerüst für das soziale Lernen.

Die folgenden Punkte umfassen eine Auswahl an möglichen Förderzielen

  • Umgang mit Kritik
  • Kompromisse finden und akzeptieren
  • Frustrationstoleranz erweitern
  • Aufforderungen folgen
  • abwarten können
  • Regeln einhalten
  • Verständnis für innere Zustände anderer Personen (Theory of Mind)
  • Blickkontakt und geteilte Aufmerksamkeit (joint attention)
  • Symbolspiel (so tun als ob)
  • Gefühle erkennen und angemessen ausdrücken
  • Selbstkontrolle
  • Kontaktaufnahme
  • Entscheidungen treffen
  • Anpassung an Veränderungen

Generell sind die Situationen so gestaltet, dass sie Gelegenheit bieten eine Vielzahl an sozial/kommunikativen Fähigkeiten zu erlernen. Das Lernen soll im Rahmen gemeinsamen Handels und Erlebens erfolgen. Innerhalb der Gruppe sind die gemeinsame Aktivität, sowie die Organisation und Gestaltung der Pause als Anreiz zur Interaktion. Die Aktivitäten sollten die Interessen jedes Einzelnen aufgreifen und konkrete Handlungen in den Mittelpunkt stellen.

Berufsorientierung

Eine frühzeitige Berufsorientierung ist wichtig, um entscheiden zu können, ob ein Studium oder eine Ausbildung angestrebt werden soll. Die KlientInnen brauchen Zeit und Unterstützung, um mögliche Wege und Konsequenzen zu durchdenken. Durch das Aufzeigen der Konsequenzen, können sie sich besser auf die vorstehende Situation einlassen und es erleichtert ihnen Entscheidungen zu treffen. Denn auch das Treffen von Entscheidungen zählt oftmals nicht unbedingt zu den Stärken der Störung.

Unsere Berufsorientierung im Rahmen der Autismustherapie basiert auf zwei Komponenten. Auf der einen Seite steht der Jugendliche, der sich selbst orientieren muss, seine eigenen Interessen, Kompetenzen und Ziele kennenlernen sollte. Zum anderen gibt es die Anforderungen der Arbeitswelt, die eine genauso wichtige Rolle einnehmen. Darauf müssen sich die Jugendlichen ebenfalls einstellen bzw. sich daran orientieren.

Mit unseren Angeboten zur beruflichen Orientierung wollen wir KlientInnen mit Beeinträchtigung eine realistische Chance zur Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt eröffnen. Dazu ist es notwendig, dass die Jugendlichen ihre eigenen Stärken und Ressourcen kennen und in der Lage sind, diese mit konkreten beruflichen Anforderungen in Verbindung zu setzen. Im Rahmen eines einzelfallbezogenen Ansatzes unterstützen wir die jungen Menschen dabei:

  • Berufsfelder, berufliche Tätigkeiten und arbeitsplatzbezogene Anforderungen kennenzulernen
  • berufskundliche Informationsmöglichkeiten eigenständig zu nutzen
  • zielgerichtet Tätigkeitsfelder auszuwählen, die im Anschluss praktisch erprobt werden sollen
  • konkrete Berufswünsche zu entwickeln

Elternberatung und Umfeldarbeit

Eine enge Zusammenarbeit mit Eltern und Bezugspersonen ist für die Autismustherapie unerlässlich. Durch die Teilhabebeeinträchtigung ist nicht nur das Leben im Alltag beeinträchtigt, sondern diese stellt Eltern oftmals vor große Herausforderungen. Eltern und Bezugspersonen fühlen sich häufig unsicher oder gar ratlos, wie sie mit den aufkommenden Schwierigkeiten ihrer Kinder umgehen sollen. Hierbei ist es wichtig den Eltern die Stärken des Kindes zu vermitteln, damit nicht nur das Gefühl der Überforderung und Belastung im Vordergrund steht. Es ist wichtig, dass Eltern und Bezugspersonen auch das Positive in ihrem Kind sehen können. In den Elterngesprächen sind, neben dem Aufzeigen der Stärken und Bedürfnisse, auch die Entwicklung des Kindes, Beratung in schwierigen Situationen (Aufbau eines funktionalen Erziehungsverhaltens), Aufklärungsarbeit, Hilfestellung bei weiteren notwendigen Maßnahmen für das Kind (z.B. Beantragung eines Pflegegrades) sowie die Unterstützung bei der Einschulung und allen anderen schulbezogenen Dingen, wesentliche Themen.

In Familien mit autistischen Kindern und Jugendlichen, entstehen immer wieder durch die besondere Belastung der Eltern und Geschwister schwierige Situationen und Konflikte, die eine Unterstützung der Familie benötigen. Hier ist es uns wichtig, nicht nur die Beeinträchtigungen des Kindes im Blickfeld zu haben, sondern das gesamte Familiensystem mit seinen Wechselwirkungen im Rahmen einer Gesellschaft zu sehen. Eltern sind unsere Partner im Bemühen um das Kind. Unsere partnerschaftliche Grundhaltung beinhaltet, zu den Eltern ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, ihre Selbstbestimmung und Verantwortung für die Entscheidungen über ihr Kind zu fördern und die Grenzen der eigenen Verantwortlichkeit klar abzustecken.

Die Orientierung auf die vorhandenen Ressourcen der Familie und eine von Verbindlichkeit, Zugewandtheit und Klarheit geprägte Haltung ist ebenfalls Bestandteil.

Ein wichtiges Ziel im Elterncoaching ist die Aufklärung über Autismus und die damit verbundenen Symptome, um ein besseres Verständnis für die Besonderheiten des Kindes zu erreichen. Gesprächskreise/Eltern Cafés für Betreuer/Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Autismus werden in regelmäßigen Abständen angeboten. Die Teilnahme erfolgt freiwillig. Dort werden inhaltliche Einblicke geboten, oder über besondere Schwerpunkte/ Themen gesprochen und informiert.

Die Umfeldarbeit ist ebenfalls ein Teil der Autismustherapie. Kreisweit arbeiten wir mit unterschiedlichsten Institutionen zusammen. Es finden regelmäßige Hilfeplangespräche/Kooperationsgespräche sowie sonstige „runden Tische“ statt. Diese sind notwendig, um die notwendigen Hilfen unserer KlientInnen eng zu begleiten, weitere Hilfebedarfe herauszufinden und sich im System der Förderung bedarfsgerecht auszutauschen.

Ziele der Autismustherapie

Die Entwicklung von Selbstständigkeit, eigener Handlungskompetenz und Autonomie steht in der Autismustherapie immer im Mittelpunkt. Unser Ziel ist es, gleichzeitig die Gesamtpersönlichkeit und die eigenen Ressourcen des Kindes zu stärken. Ein weiteres Ziel der Förderung ist die bestmögliche Integration des Kindes in sein soziales Lebensumfeld. Hierzu arbeiten wir eng mit anderen Institutionen, wie zum Beispiel dem Kindergarten, zusammen. Weitere Ziele sind die Stärkung der Eltern-Kind-Bindung oder die Stärkung der Geschwisterbeziehungen. Die Interaktion zwischen Eltern/Erziehungsberechtigten/Geschwistern und dem Kind ist oft Teil der Förderung.

Ziele einer Förderung können sein:

  • Selbständigkeit
  • Beziehungsaufbau
  • Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes (Lebensqualität)
  • Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit (Sprache) Kommunikationsmöglichkeiten erweitern
  • Förderung von Grob-und Feinmotorik
  • Förderung der kognitiven Leistungsfähigkeit
  • Wahrnehmungsförderung SI
  • Ängste und Vermeidungen reduzieren
  • Förderung von lebenspraktischen Fähigkeiten
  • Sozialen Regeln erlernen
  • Selbstbestimmung/Fremdbestimmung
  • Ressourcen erleben und entwickeln

Kinder

Autismus Therapie

Mitarbeiter

Heilpädagogik mit umsicht

Kontakt:

Heilpädagogische Praxis und Förderzentrum für Autismustherapie -Vanessa Gottschling

Hotline: +49 (0) 2104 / 2 14 90 14

Email: info@therapiezentrum-gottschling.de

Standort Mettmann
Auf dem Hüls 4
40822 Mettmann

Standort Monheim
Auf dem Hüls 4
40822 Mettmann